MDV: Die Liebe die mich nicht verschonte

Auf beiden Beinen im Leben stehend, scheint alles unter Kontrolle, bis man mit jenem Gefühl konfrontiert wird, das keinen von uns verschont. Zwei Romane und zwei Erzählungsbände berichten von den Kapriolen jenes Zustands, den man Liebe nennt: Nele Heyses Roman „Ach“, Anna Sperks Erzählungen „Kein makelloser Mann“ und „Ein jeder macht sich sein eigenes Bild“, Mario Schneiders Roman „Die Paradiese von gestern“ sowie André Schinkels Erzählungsband „Die Schönheit der Stadt, die ich verlasse“.

Nele Heyse
Ach
Roman

Dieser Roman stellt sich den ewigen „Achs“ in unseren Leben

Die Ehe der Sängerin Nina und des Schriftstellers Konstantin scheint perfekt. Sie lieben und brauchen sich, haben den gleichen Humor, können miteinander reden. Trotzdem betrügen sie einander. Nina schläft mit ihrem Korrepetitor, Konstantin mit der gefühlskalten Ava, die er sich erdacht hat. Da er von der Affäre seiner Frau weiß, versucht er, sie mit erfundenen Geschichten wieder zu sich zurückzuholen. Doch eine „Trostgeschichte“ für sie will ihm nicht gelingen. So flüchtet er aus dem gemeinsamen Zuhause in Parallelwelten und lässt dabei Nina in ihrem eigenen „Ach“ zurück.
Der neue Roman von Nele Heyse – episodisch erzählt und wunderbar sinnlich zugleich – ist ein Spiel zwischen Fantasie und Wirklichkeit, wo letztlich alles mit allem zusammenhängt.

Anna Sperk
Kein makelloser Mann
Erzählung

Eine Bewerbung versetzt Johann Birkholz unter Schock. Juliane Katz, die Bewerberin, hatte ihn vor über zwanzig Jahren in einem Abrisshaus umarmt, am Tag vor seiner Krebs-OP, die sein Leben als Mann für immer veränderte. Wird es Johann gelingen, den alten Schlingen wie auch seiner zornigen Selbstkasteiung zu entkommen und wird es den beiden möglich sein, ihre Würde zu wahren? Ein berührendes, aufwühlendes Hörstück nach einer Erzählung von Anna Sperk.

Ein jeder macht sich sein eigenes Bild
Erzählung

Kann es denn so verwerflich sein, dass Johanna sich in ihren Kollegen Julian verliebt hat? Wieso wendet man sich derart schroff von ihr ab? Während Johanna daran verzweifelt, dass Julian ihr keine Gelegenheit für eine Aussprache gibt, verwandeln sich anfängliche Animositäten zu offener Feindseligkeit; und während sie noch überlegt, worin ihr Fehler liegt, wird ihr Schicksal im Kollegenkreis besiegelt.

Mario Schneider
Die Paradiese von gestern
Roman

Ein Roman über die Spielformen der Liebe und die Zeichen einer neuen Zeit
Debütroman des preisgekrönten Dokumentarfilmers und Komponisten

Ella und René sind jung und frisch verliebt. Sie kommen aus Ostdeutschland und verbringen, kaum dass die Mauer gefallen ist, ihren ersten gemeinsamen Urlaub in Südfrankreich. Dabei geraten sie auf das heruntergekommene Weinschloss der Madame de Violet. Als deren Sohn Alain auftaucht, ein aalglatter Geschäftsmann, stoßen drei Weltanschauungen aufeinander. Die Situation eskaliert. Am kommenden Morgen ist nichts mehr wie es war. René fährt mit Alain nach Paris und wird von ihm in die High Society eingeführt. Ella bleibt zurück auf dem Schloss und taucht immer tiefer in die Welt von Madame de Violet und ihrem verschwiegenen Diener ein. Niemand weiß, dass die Gräfin mit dem Leben abgeschlossen hat und nur noch auf den passenden Moment wartet, sich von der Welt zu verabschieden.

In „Die Paradiese von gestern“ treffen drei Gesellschaftsordnungen aufeinander: die des gescheiterten Sozialismus, der für das junge Paar überwältigende Kapitalismus und Vorstellungen von Stolz und Würde eines längst überkommenen Adels. Mario Schneiders erster Roman erzählt meisterhaft von der Liebe, dem Tod und den Verlockungen unserer neuen Zeit.

André Schinkel
Die Schönheit der Stadt, die ich verlasse
Erzählungen

Was geschieht, wenn die brüchige Wirklichkeit sich wendet?

„Die Schönheit der Stadt, die ich verlasse“ enthält eine Reihe neuer Erzählungen und Parabeln von André Schinkel, die von Aufbruch, Vergewisserung und Ankunft, aber auch von den unerfüllten Wunschträumen und Vergeblichkeiten eines Lebens in der Echtwelt wie der Fantasie berichten, von der Liebe und wie sie verloren geht, von den Einblicken in die Vergangenheit und was diese für die Jetztzeit des jeweiligen Sprechers bedeuten. Das Buch bildet den Nachfolger des 2015 erschienenen Bands „Das Licht auf der Mauer“ und gewissermaßen eine Art Scharnier zwischen diesem Buch und dem geplanten Nachgänger „Die dunkle Glut“, der Liebes-, Erweckungs- und Gruselstories enthalten wird.