Endlich! Die Proben konnten wieder realisiert werden.
Dank der Förderung Kultur ans Netz II war es möglich, eine gesicherte Probenathmosphäre zu schaffen und der künstlerischen Arbeit wieder die Bedeutung zu verleihen, die sie haben soll. Besonders die ungestörte Probe hat in diesen Zeiten sehr gefehlt.Ich konnte mich voll auf die Erarbeitung von Vorgängen konzentrieren.
Die Arbeit floss in kleine Moderationen ein. Hauptsächlich diente sie jedoch dem geschmeidig halten von darstellerischer innerer Beweglichkeit. Diesen Zweck hat die Arbeit, die durch Kultur ans Netz II möglich war, voll und ganz erfüllt. In Übung zu bleiben war das Ziel. Und die Arbeiten, die auf diese Zeit des sorglosen Probens folgen werden zumindest nicht davon geprägt erst mal wieder „rein kommen zu müssen“.
Ich bin hellauf begeistert von dieser Förderung und möchte mich bei allen Förderern hierfür sehr bedanken.
Phasen, in denen man sich einfach auf eine Bühne stellen kann und ohne Ziel losproben, sind aus meiner Sicht wichtig. Sie kreieren einen Leerlauf, der ein wunderbarer Nährboden für kreatives Schaffen ist.
Seit ich einmal einen Tag damit verbrachte, mich in einen Stuhl zu setzen und nichts zu tun, habe ich festgestellt, dass die Langeweile die beste Triebfeder guter kreativer Ideen ist. Aus dieser Langeweile heraus habe ich mein künstlerisches Zentrum gefunden.
Nun suche ich solche Langweiligen Momente nicht mehr.
Aber mir ist immer noch wichtig, Momente zu suchen, in denen das Ziel nicht im Nacken sitzt. In denen man die ersten Gedanken von „ich sollte Einkaufen“ „Ich muss noch diesen Freund anrufen“ „ich sollte sauber machen“ durchgehen lassen kann und auf das warten kann, was danach kommt: Ideen.
Die Möglichkeit, einfach proben zu können und die Ergebnisse in einer Werkstatt einem Publikum zeigen zu können, sofern das dann möglich und nötig erscheint, ist eine wunderbare Abwechslung zum zielgerichteten Arbeiten.
Es hat sich gezeigt, dass Proben in sich schon einen inneren Zweck haben können.