Musikalische Lesung nach »Der zerbrochne Krug« und »Robert Guiskard« von Heinrich von Kleist
Robert Guiskard und Dorfrichter Adam. Zwei große Dramenfiguren in zwei Kleist’schen Werken, in denen es um nichts Geringeres geht, als um die Frage der Wahrheit. Während der eine Held die Stadt von der Seuche befreien soll, humpelt der andere als Richter durch seine eigene Verhandlung.
Eine große und eine kleine Welt, die beide stinken. Einmal nach Schwefel, einmal nach menschlichen Exkrementen. Über beiden schwebt die Drohung, dass die Wahrheit ans Licht kommt. Der eine lügt eine Krankheit durch eine Ansteckung mit der Seuche weg, damit er seine Macht nicht verliert. Der andere lügt seine sexuelle Gier weg, um seine Macht zu erhalten. Beide drehen und wenden die Sprache, um jeden Verdacht zu zerstreuen und erschaffen durch ihre Sprache phantasievolle für sie selbst passendere Wirklichkeiten.
Arthur Thieme und Thomas Thieme, die bei in der Volksbühne bereits mit „Leben des Galilei“, „Woyzeck.Blut.Lenz“ und „Baal“ nicht nur das Publikum begeisterten, bringen diese starken Persönlichkeiten nun erstmals zusammen in einer Collage aus »Der zerbrochne Krug«, dem Dramenfragment »Robert Guiskard« und Musik.
Foto: © René Matschkowiak
Alle Personen Thomas Thieme
Alle Geräusche und Melodien Arthur Thieme
Textfassung und Einrichtung Julia von Sell
Eine Produktion des Kleist Forums.