Ohne Wurzeln halte ich besser fest

Das neueste Projekt von Jonas Schütte beschäftigt sich mit dem Thema Wurzellosigkeit.
Ist es besser, welche zu haben? Oder sie am besten abzuschlagen?

Aus zwei verschiedenen Welten kommen Biografien zusammen, einmal lange Tradition, Heimatverbundenheit. Einmal Vertriebensein, Rastlosigkeit, Wurzellosigkeit. Die beiden Biografien kommen zusammen und sind die Großeltern dieser Geschichte, der Schatten der über dem Versuch liegt, sich zurechtzufinden im 21. Jahrhundert.

Dieser Abend ist zwischen Ankommen und Losgehen. Zwischen Heimat und Fernweh. Zwischen Reiselust und Stubenhocker.

Und natürlich mit allem gebotenen Humor.

Von und mit: Jonas Schütte

Zuschauerrezensionen:

Endlich zeigt mal wieder einer, dass Theater ALLES kann. Und dass es dazu da ist, ALLES möglich und sichtbar zu machen – auch und gerade das Fernste. Jonas Schütte verwandelt sich in einen, der in allem anders ist als „WIR“, die typischen Theatergucker: Marc-Ronny Ehrhard ist ohne Hoffnung auf eine bessere Zukunft, ist gewaltbereit, ist rechts. Und doch: Man ertappt sich dabei, ihn zu verstehen, und es wird einem mulmig ums linksintellektuelle Herz. Großartige schauspielerische Leistung. Und: Vielleicht gibt es ja doch mindestens eine Gemeinsamkeit zwischen „denen“ und „uns“. Sitzen wir zwar in verschiedenen Booten, treiben aber, uns an entwurzelte Stämme klammernd, auf demselben Meer? Dieses Stück hinterlässt Bangigkeit und Fragezeichen. Die Sicherheit des „Auf-der-richtigen-Seite-Stehens“ schwindet – und macht Platz für Bewunderung für eine solch meisterhafte Fähigkeit zum Perspektivwechsel.
– Charlotte Besserer