Paul Bartsch – Lieder vom Kommen und Gehen

Lieder vom Kommen und Gehn

Der hallesche Liedermacher Paul Bartsch (66) hat den unfreiwilligen Ruhestand der letzten Monate zur Produktion einer neuen CD genutzt, die ein Dutzend „Lieder vom Kommen und Gehn“ enthält. Geschrieben während der Pandemie, doch keine Sorge – das Wort Corona kommt kein einziges Mal darin vor…

Dafür begibt sich Paul Bartsch getreu dem Heinrich-Heine-Motto, wonach der heutige Tag ein Resultat des gestrigen sei, auf Spurensuche in seinem wie in unser aller Leben. Seine moderne „Odyssee“ führt zurück in die Zeit, da das Wünschen noch geholfen hat („Wunschlos“), und widmet der Suche nach dem, was es so niemals gab, einen selbstironischen „Ostalgie-Blues“.

Das kleine „Geheimnis“, das ihm einst der Großvater anvertraute, gibt er nun gern seinen Enkeln weiter und besingt jenen einzigartigen Moment, da das Jahr im Spagat steht: „Anfang und Ende“. Außerdem geht es ums richtige Streiten und darum, was die Krähe den Kindern noch immer an der Wiege singen muss. Angesichts eines zunehmend digitalisierten Lebens bekennt Paul Bartsch offen, „Ungeheuer retro“ zu sein, und haut im „Trommel-Lied“ vernehmlich auf die Pauke, bevor das Vögelchen Sehnsucht aus dem engen Käfig der Brust entlassen wird und das Gitarrenboot in den sicheren Hafen zurückfindet.

All das vorgetragen in einem unterhaltsamen musikalisch-literarischen Programm voller Poesie und Wärme, humorvoll und ernsthaft, berührend und Mut machend: Es ist immer noch ein Kommen und es ist immer schon ein Gehn…