Das eigensinnige Kind

Das eigensinnige Kind ist das kürzeste Märchen in der Sammlung der Brüder Grimm und zugleich eines der schrecklichsten. Es handelt vom kurzen Leben eines Kindes, dessen Eigensinn von der alleinerziehenden Mutter bis über den Tod hinaus gebrochen wird. Für den Literaturwissenschaftler und Philosophen Wolfram Ette wird das Märchen zur ersten Station einer essayistischen Besichtigungstour, die sich für die komplexen Verdrängungs- und Unterdrückungsverhältnisse im zeitgenössischen Dreieck von Kind, Familie und Gesellschaft interessiert.
Für seine Galerie des Eigensinns greift Ette nicht nur auf Material aus kanonisierten Kinderbüchern, literarischen Klassikern und antiken Texten zurück. Ins Blickfeld geraten auch die vielfältigen Dramen zwischen Eltern und Kindern, die der Alltag zu bieten hat, sowie die dazugehörigen beschädigten Lebensläufe bis hin zum Amokläufer. Er untersucht die unausgesprochenen gesellschaftlichen Konflikte, die sich in diesen Szenen des Eigensinns abgelagert haben, und fragt danach, welche gesellschaftlichen Gewaltverhältnisse sie spiegeln, maskieren, unterstützen.
In diesem Neben- und Übereinanderhalten von Familien- und Gesellschaftsstruktur erläutern sich beide gegenseitig und erinnern vor allem an eines: Die Mikroräume des Sozialen sind Keimzellen für Gesellschaft. In welcher wollen wir leben und was bedeutet dies für unser Alltags- und Familienleben?

aus der Reihe: Ahnen sind hipp! Geschichten aus anderen Generationen:
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Was haben uns unsere Vorfahren eigentlich so zu erzählen?

Wir reden nur selten über das, was uns alle prägt. Die Vergangenheit unserer Eltern, unserer Großeltern, unserer Vorfahren.
Darunter gibt es natürlich alles, glückliche und unglückliche Liebe, zu wenig und zu viel Zeit, zu wenig und zu viel Geld, Gemeinsamkeit, Einsamkeit.
Natürlich haben die anders gelebt. Natürlich haben die ihr anders geführt als wir heute. Aber das lediglich die Mittel, in denen sich alle unterscheidet. Es gibt auch einiges, was wir gemeinsam haben.
Großeltern, die im Krieg waren und jetzt zwanghaft gehört werden wollen.
Erbstücke, die uns daran erinnern sollen welches Erbe wir tragen.
Geschichten, die, hört man sie erst einmal, plötzlich ziemlich genau erklären, warum wir so sind, wie wir sind. Woher unsere Ängste kommen, unsere Sorgen, woher unsere Vorlieben, unsere Freizeitgestaltung, unser Versuch, etwas zu genügen.
Und diese Geschichten versöhnen. Sie versöhnen mit dem, was war, um sich wieder dem zuwenden zu können, was ist und kommt.

Viele Menschen haben Vorfahren, das ist klar. Also alle. Aber nur wenige wissen etwas über die Vergangenheit ihrer Ahnen, deren Geschichten, ihre Verbrechen, Verrücktheiten, Erfolge, Schicksale.
Mein Opa war Hochverräter, meine Oma Flüchtling. Unter meinen Vorfahren war eine Prostituierte, und einen Landgasthof Schütte gibt es seit über 550 Jahren.

Unsere Ahnen sind der Hammer, da ist alles vertreten! Also wird ihnen an diesem Abend wieder Leben eingehaucht. Geschichten werden erzählt, auch um Neue zu sammeln.

Das ist alles wahr. Und so verrückt, dass es auf eine Bühne gehört. Dies ist eine Spielreihe über Ahnen. Eine Serie in die Vergangenheit.

Ich finde: Wir erinnern uns zu wenig an das Vergangene, was sich auch greifen lässt. Nicht die Geschichtsbücher, unser ganz persönliches warum-bin-ich-eigentlich-hier?
Meine Ahnen antworten mir: Wenn du das aushältst. Mach ruhig.
Ahnen sind hipp!

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