Bridge Markland: Nathan in the box

Lessings „Nathan der Weise“ für die Generation Popmusik

Virtuos jongliert Bridge Markland klassische Textzeilen und popmusikalische Zitate und unterläuft ganz nebenbei festgelegte Rollenzuschreibungen.
Dabei wechselt sie rasant zwischen Performance, Puppenspiel und Playback und entstaubt den klassischen Stoff für ein breites Publikum.

Empfangen mit „Burning down the House“ (Talking Heads) kehrt Nathan nach längerer Reise nach Hause zurück. Glücklicherweise wurde seine Tochter Recha rechtzeitig von dem Helden gerettet, der sie gleich einem Engel vor dem Feuer bewahrt: „Send me an angel“ (Scorpions)
Lessings Parabel stellt den Menschen in den Mittelpunkt und nicht seine Herkunft oder gar Religion – und ist damit so aktuell wie nie.
Humanität und Toleranz können Gräben überwinden und ein friedvolles Miteinander ermöglichen – diese Botschaft, rasant und eingängig, getragen von einem Klangteppich bekannter Popsongs, wird in der One-Woman-Puppen-Verwandlungs-Playback-Show von Bridge Markland hervorragend verkörpert und präsentiert.

Die Inszenierung ist geeignet für alle Zuschauer ab 12 Jahren!

Spieldauer 75 Minuten

Medienreaktionen:
„Lessings „Nathan der Weise“ mit Schwung auf die Bühne zu bringen und dennoch mit dem gebührenden Ernst – das darf man für ein Kunststück halten. Bridge Markland gelingt es aufs Erstaunlichste. … jede Assoziationsmöglichkeit, die sich im Text bietet, wird aufgegriffen und durch oft nur sekundenlange Samples bekannter Pop-, Rock- und Schlagersongs illustriert. Hinzu kommen Fragmente bekannter Filmmusiken…
Der Effekt ist frappierend, ungewöhnlich, sehr unterhaltsam: ein Theatertext, der schon fast synonym ist mit der humanistischen Tradition, wird eingefasst vom schillernden Fluss der populären Zitate neuerer Zeit. …
Unzählige dicht gesetzte Momente werden plötzlich farbig, vieldeutig, witzig. Das Lessings Drama dennoch trägt, an Bedeutung gewinnt – das liegt am Spiel von Bridge Markland, das dabei selbst einiges an Vieldeutigkeit besitzt: Die Darstellerin und Puppenspielerin wird, während sie zu den unterschiedlichen Stimmen agiert, fast zu einer Chimäre, einer Projektionsfläche, Fata Morgana, einem kaum greifbaren Wesen. …
Nathan in the Box … ein Stück das durch alle Radiokanäle zappt, dabei eine Botschaft entstehen und Identitäten verschwimmen lässt.“
Thomas MorawitzkyReutlinger General Anzeiger, 29.1.2024 (mit freundlicher Genehmigung)

„Lessings „Nathan der Weise“ für die Generation Popmusik holt … den Toleranz- und Humanitätsgedanken der Aufklärung als atemberaubende, faszinierende Ein-Personen-Show in unsere Zeit und ist aktueller denn je. …
Bridge Markland ist ein Unikum. Das Spiel in der Schachtel ist ihre Erfindung. … Die Ein-Personen-Show ist eine bis ins kleinste Detail ausgetüftelte Mixtur aus Sprechstimmen, Musikclips, Mime und Puppenspiel. Die Hauptpersonen des Dramas kommen allesamt zu Wort, sind alle sichtbar – sei es als verwandelte Bridge Markland oder als Puppe. Die Musikclips von Bob Marley bis zu den Beatles nehmen Stimmungen auf und leiten über.“ Dr. Dietmar Bastian, Mühlacker Tagblatt, 12.11.2023 (mit freundlicher Genehmigung)

„Lessings grandioses aber sperriges Stück liest sich eher langweilig, wenn man es nicht kreativ zum Leben erweckt. Genau das schafft diese ungewöhnliche One-Woman-Puppen-Verwandlungs-Playback-Show. Die inszenatorischen Glanzlichter, die Jung wie Alt besonders fesseln … setzen die vielen Popsongs, Schlager, Raps und Musikschnipsel mit denen jede inhaltliche Wendung kommentiert wird. … Bridge Marklands Inszenierung unterstreicht Lessings sowohl kritische als auch versöhnende Sicht aufs Christen- und Judentum und den Islam.“
Gabriele Knoop, Wilstersche Zeitung, 26.6.2022 (mit freundlicher Genehmigung)

„Bridge Markland versteht es, aus Lessings Originaltext, verschiedenen Handpuppen und Musikzitaten eine ganz eigene Kunstart zu kreieren: Eine One-woman-Puppen-Verwandlungs-Playback-Show, eine spannende, humorvolle, sensible wie erkenntnissreiche Entdeckung eines klassischen Stoffes.
Mit ihren Puppen wechselt Markland scheinbar ohne Mühe die Personen– und die Geschlechter. … die Künstlerin agiert schauspielerisch auf einem sehr hohen Niveau. Zwischen den verschiedenen Szenen verwandelt sie sich, dort als Ritter mit einem unsagbar arroganten Gesichtsausdruck und ebensolchen Gebaren, hier wieder als Nathans Schwester mit eindeutig weiblichem Habitus. …
Dazu bewegt sie die Puppen, kennt auch deren Text und reagiert auf diesen, manchmal mit einem Staunen in den Augen, dann wieder mit einem Leuchten oder einer Erkenntnis in der Physiognomie.
Nathan ist sich … sicher: „Die Unterschiede an Farbe, Herkunft und Gestalt des Menschen sind nicht wichtig.“ Es geht um das Menschsein, losgelöst von religiösen Ansichten. …
während der Performance wird klar, dass Bridge Markland eine Virtuosin ist, die das Rollenspiel liebt. Aber die Show ist mehr: eine Mixtur aus Tanz, Theater, Cabaret, Drag- und Gender-Performance, Puppentheater.
Die Sprache Gotthold Ephraim Lessings wird moderat in die heutige Zeit transferiert. Und am Ende des Stückes hängen alle neun Puppen von Außen an der Box, alle unterschiedlichen Charaktere friedlich nebeneinander, ein Appell an die friedfertige Koexistenz der Religionen und aller Menschen.“
Peter Klohs, Remscheider General Anzeiger, 13.3.2022 (mit freundlicher Genehmigung)

„Die Sperrigkeit des Dramatischen Gedichts als Text korrespondiert wunderbar mit dem Medium Puppenspiel.
Bridge Markland hat mit Nils Foerster den Originaltext so transformiert, dass die Syntax und Lexik dem heutigen
Sprachgebrauch angeglichen und die Lessingsche Message klar wird. Das überrascht selbst Deutschlehrer*innen am Premierenabend.“
Torsten Flüh, nightoutatberlin kulturblog, 30.11.2021 (mit freundlicher Genehmigung)
https://nightoutatberlin.de/genealogische-operationen-mit-witz/

„Die Struktur der Erzählung unterzieht Markland einer Verdichtung und jagt den Zuschauer durch eine vielstimmige Hörversion, die vom Band gesprochen wird. Zu der vollziehen ihre eigens angefertigten Puppen ihre Auf- und Abgänge mit einem Höllentempo das schwindeln macht. … die liebevoll von Eva Garland erstellten Puppen und das quicklebendig wuselnde Spiel Marklands ziehen den Betrachter unmittelbar in den Bann. … Markland jedenfalls ist so ein ungeheuer farbiges und temporeiches Stück gelungen, dessen Appell an die friedfertige Koexistenz der Religionen und Völker auch heute noch hochaktuell ist. „
Rabensaat, der Freitag Blog, 3.12.2021 (mit freundlicher Genehmigung)
https://www.freitag.de/autoren/rabensaat/rasender-nathan

Zuschauer:innen
Nathan der Weise, 1779 von Lessing als Weiterführung eines Streites um die Religion im Mantel der Literatur publiziert, wird von Bridge Markland so rasant, eindrücklich und pointiert auf die Bühne gebracht, dass man sofort mitgerissen wird. …
Die Stücke der „classic in the box“ Reihe zeichnen sich durch das Stilelement des Lip-Sync (Playback) aus. Der gesamte Ton also Sprache und Musik kommt vom Band und die Performerin spricht / singt stumm dazu mit. Dieses Ausdrucksmittel, ermöglicht es Bridge Markland nicht nur mit vielen Stimmen zu sprechen, Dialoge mit den Charakteren der Puppen zu führen, sondern auch Musik gezielt zur Kommentierung oder Untermalung einer Szene zu nutzen. So ist die Ringparabel untermalt vom Soundtrack aus „Lord of the Rings“ oder Recha nutzt die Liedzeile „Papa can you hear me…“ aus „Yentl“. Der Musikauswahl sind stilistisch fast keine Grenzen gesetzt, und so kommt Roland Kaiser neben Radiohead, Rammstein…
Dieser Einsatz von Musik ist für mich einer von zwei ganz wichtigen Teilen, warum ich gerne die Stücke von Bridge Markland sehe. Einerseits bekomme ich Lieder zu hören, von denen ich gar nicht wusste das es sie gibt und zum anderen treffe ich immer „Alte Bekannte“ unter den Liedern. Aber es zeigt mir auch wie sehr Musik zu mir sprechen kann, wie sie mich, an der richtigen Stelle eingesetzt zum Lachen bringen kann oder sich mir auch ein Kloss im Hals bildet.
Kerstin Reichelt (Mediengestalterin), 30.12.2021

Es war für mich ein sensationeller und wunderbarer Abend.
Ich war überglücklich die Vorstellung zu genießen.
Selbst heute schwärme ich noch von Ihnen.
Ich mußte es Ihnen einfach mitteilen und hoffe doch, dass Sie wieder nach Lindau kommen.
Irmgard van der Velden, Lindau, 11.11.2023

Besetzung

Idee / Soundcollage / Co-Regie/ Performance Bridge Markland
Co-Regie / Dramaturgie Nils Foerster
Sounddesign Tom Hornig
Puppen / Kostümdesign / Requisiten Eva Garland
Pressefotos Manuela Schneider/Photogräphin

Sprecher:innen Iris Boss (als Daja), Cora Frost (als Sittah), Lance Girard (als Derwisch), Markus von Lingen (als Tempelherr), Thomas Nicolai (als Sultan Saladin/ Patriarch), Ingo Volkmer (als Nathan), Ewa Ziegenbein (als Recha), Frank Zimmermann (als Klosterbruder)

Mit Musik von
Antilopen Gang, Die Ärzte, The Bangles, Beyoncé, Black Sabbath, Bushidos Kinder, Phil Collins, Culture Club, Danger Dan, Depeche Mode, Enigma, Eurythmics feat. Aretha Franklin, Bryan Ferry, Foreigner, Gunter Gabriel, Herbert Grönemeyer, Grup Tekkan, Ofra Haza, Hansi Hinterseer, Höhner, The Hollies, Roland Kaiser, Mickie Krause, Lenny Kravitz, Ali Hassan Kuban, Oren Lavie feat. Vanessa Paradis, Daliah Lavi, Vicky Leandros, John Lennon, Madonna, Bob Marley, Pet Shop Boys, Rammstein, R.E.M., Schwesta Ewa, Scorpions, Sex Pistols, Sister Sledge, Barbra Streisand, Donna Summer, Talking Heads, Tarkan, Bonnie Tyler, U2, Frank Zappa u.v.a.

Mit Musik aus TV, Film, Musical
The Queen’s Gambit/Das Damen Gambit (Netflix) 2020
Chess/The Musical (1984), Jesus Christ Superstar (1970)
Lord Of The Rings / Der Herr der Ringe (2001 – 2003)
My Big Fat Greek Wedding / Meine Hochzeit auf Griechisch (2002),
Der Name der Rose (1986), Yentl (1983), The Ten Commandments / Die zehn Gebote (1956)
Die Drei von der Tankstelle (1930), Das Omen (1976)

Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von
NEUSTART KULTUR / #TakeAction

Alle Termine

Sa, 01. Mrz
19:30 - 20:45
Bridge Markland: Nathan in the box
Leider müssen wir aus Krankheitsgründen die Veranstaltung auf Sa, 1. Mörz verschieben. Bridge Markland bearbeitet mit Lessings „Nathan der Weise“ eines der berühmtesten Stücke übers Menschsein für ihre classic in the box-Reihe. Virtuos jongliert Bridge Markland klassische Textzeilen und popmusikalische Zitate und unterläuft ganz nebenbei festgelegte Rollenzuschreibungen. Dabei wechselt sie rasant zwischen Performance, Puppenspiel und Playback und entstaubt den klassischen Stoff für ein breites Publikum.